SSP041 Praxisbeispiele Distanzunterricht

Es ist Anfang 2021 und Schüler*innen und Lehrkräfte des Landes sitzen wieder daheim und doch an der Arbeit. Christoph und Thomas sprechen darüber, wie sie Distanzunterricht gestalten.

Shownotes

9 Gedanken zu „SSP041 Praxisbeispiele Distanzunterricht

  1. Toralf Engelke

    Schöne Bestandsaufnahme was man alles so machen kann. Verstehe aber gar nicht, was ihr an LernSax so lustig findet 😛

    Kurze Anmerkung zum Thema Konferenzen nach Stundenplan:
    Ich finde es planungstechnisch wesentlich leichter, die Konferenzen einfach zu den normalen Zeiten zu machen, wenn auch verkürzt. Wenn ich für alle 14 meiner Klassen versuche Termine zu finden, die sich nicht gegenseitig überschneiden, ist das schon schwierig. Hinzu kommt noch, dass ich nicht der einzige bin der Konferenzen macht, das küsste man also auch noch mit berücksichtigen.

    Antworten
    1. Thomas Beitragsautor

      Also ich finde der Name ist leider zu nah an „lernen sucks“. Aber das bin ich. ^^

      Das mit den Konferenzen ist so, wie du das formulierst klar. Da bin ich auch dabei. Die Kritik war eher, dass halt wirklich im 45 Minutentakt in jeder Stunde eine Konferenz aufgemacht wird. Das finde ich sinnlos. Dass die Planung an sich vorher stehen muss, damit wir darin flexibel agieren, da stimme ich sofort zu.

      Antworten
      1. Toralf Engelke

        Wenn wir irgendwann mal so weit sind, dass wirklich jeder Lehrer eine Konferenz anbietet, dann muss ich in der Tat mit dem Rhythmus etwas runter gehen. Zur zeit ist es so, dass die SchülerInnen sich nur in meinen Konferenzen sehen und dann erst einmal 20 Minuten Smalltalk gehalten wird. Das hattet ihr ja auch mit besprochen und das finde ich auch gut, dass einige meiner SchülerInnen das dafür nutzen.

        Was ihr auch besprochen hattet, und auch da gehe ich mit, ist die Sinnhaftigkeit für kleine Klassen. Meine 7er und 8er sind teilweise einfach noch nicht in der Lage selbständig zu arbeiten und, was noch viel schlimmer ist, melden sich auch nicht, wenn sie irgendwo Probleme haben. Da gäbe es bei LernSucks so viele schöne Möglichkeiten von Mail über Chat bis hin zu Foren, wo dann auch die ganze Klasse diskutieren könnte. So richtig habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, die Kommunikation anzutreiben. Leider sind halt alle 45 Minuten pro Woche gewöhnt und finden es anscheinend völlig unmöglich, außerhalb dieses Slots mit LehrerInnen zu reden. Vielleicht habt ihr ja eine Idee, was man da machen könnte

        Antworten
  2. Inga

    Lieber Schulsprecher-Podcast,
    interessante Folge! Ich bin selbst in BaWü an einer beruflichen Schule. Für mich war am spannendsten, dass du, Thomas, zwei Plattformen nutzt, eine zur Kommunikation und eine zur Organisation der Lernmaterialien. Tatsächlich wurde bei uns in diesem Jahr Teams eingeführt und hat Moodle, was schon eingeführt war, abgelöst. Wir machen die Organisation des Lernmaterials ausschließlich über Teams. Bisher hat mir selbst da noch gar nichts gefehlt. In iPad Klassen arbeiten wir hier auch mit dem Kursnotizbuch. Das finde ich sehr praktisch. Z.B. in meinem Matheunterricht „ersetzt“ das genau das, was ihr angesprochen habt, dass ich dem Schüler bei Bedarf „über die Schulter“ schauen kann, um die Rechnung zu beurteilen, bzw. Fehler zu finde. Das klappt für mich sehr gut und das nutzen bei uns auch einige Schüler.
    Bei unseren Berufsschülern ohne schulisches Endgerät ist der Rückkanal, wie sie arbeiten tatsächlich deutlich weniger vorhanden. Das finde ich als Lehrkraft mitunter schwierig. Aber ich muss sagen, inzwischen finde ich es auch stark, was durch diese Pandemie in der Schule „digital“ vorangegangen ist. Ich erhoffe mir, ähnlich wie ihr es auch beschreibt, dass nicht „alles wieder verschwindet“, sollte die Pandemie irgendwann „vorbei“ sein…
    Vielen Dank für das Teilen eurer Erfahrungen!
    Bleibt gesund! Viele Grüße
    Inga
    p.s. Entschuldigt die vielen Anführungszeichen! 😉

    Antworten
    1. Thomas Beitragsautor

      Ich benutze 2, habe aber dank der klaren Strategie meiner Schule, 5 zur Kommunikation zur Auswahl: E-Mail, WebUntis Messenger, Nachrichtensystem von Webuntis, Lernplattform, Teams. Ich stehe Teams und dem ganzen Microsoft Ökosystem aus politischen Gründen ablehnend gegenüber. Schulen und der Staat sollten sich nicht abhängig von Infrastruktur großer Unternehmen machen, sondern Dienstleister anstellen, die ihnen autarke Systeme unter ihrer Maßgabe zur Verfügung stellen.

      Antworten
  3. Franz

    Lieber Thomas, lieber Christoph,

    vielen Dank für diese Podcastfolge. Ich verfolge euren Podcast schon länger und finde mich in allen Folgen irgendwo wieder. Ich bin Gymnasiallehrer in Sachsen und erst jetzt verstehe ich den Wortsinn hinter „Lernsax“ :P. Da waren wieder ganz kreative Werbemenschen am Werk…

    Ich teile Thomas‘ Einschätzung zum Thema Videokonferenzen vollkommen, da ich das genauso erlebe. Meine Konferenzen sind nicht verpflichtend, weshalb die quantitative Teilnahme sehr gering ist (maximal 50%). Ich habe leider die Erfahrung machen müssen, dass es böse Elternemails gibt, wenn irgendetwas verpflichtend ist (Stichwort die Kinder unter „Druck setzten“). Kaum ein Schüler (Generisches Maskulinum) hat seine Kamera an, nur wenige ein Mikrofon. Ich erzähle dann 45 oder 60 Minuten einfach vor mich hin und hoffe, dass ein Schüler eine Frage stellt, was aber selten passiert. Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass die Schüler, wenn ich sie drangenommen habe, „zufällig“ aus dem System geflogen sind. Das kommt mir dann ein bisschen wie eine Radiosendung vor, in der sich die Schüler ein bisschen berieseln lassen.

    Deshalb bin ich kritisch gegenüber der Einstellung und Forderung vieler Eltern und teilweise auch der Medienöffentlichkeit, dass Videokonferenzen das Allheilmittel für alle schulischen Probleme im Distanzunterricht sind.

    Inspiriert durch Thomas Politikpodcast, produziere ich seit Beginn der „Häuslichen Lernzeit“ (offizielle SMK-Bezeichnung) selber Podcasts für Geographie und muss sagen, dass das sehr gut bei den Schülern und auch den Eltern ankommt. Ich bekomme dazu regelmäßig positives Feedback. Es wohl schon einige Schüler, die Apples Podcasts nach mir durchsucht haben. Solche Angebote stellen scheinbar einen wohltuenden Kontrast zu dem massiven Ausdrucken von Arbeitsblättern bei einigen Kollegen (Generisches Maskulinum) dar…

    Viele Grüße und bleibt bitte alle Gesund!

    Antworten
  4. Eule

    Ha, ich fand den Optimismus ja herrlich, dass Corona den Unterricht nachhaltig verändern wird. 🙂 Eine Kollegin (Mitte 30) schrieb neulich in einem Kollegiums-Gruppenchat, sie freue sich schon sehr darauf, irgendwann „endlich wieder Unterricht ohne Strom“ machen zu können, und bekam dafür doch reichlich Zustimmung. (Und ich glaube nicht, dass es ausgerechnet ihrem Unterricht an Energie mangelt, sie macht keineswegs nur „Dienst nach Vorschrift“. Bei manchen, die ihr zustimmten, mag das, äh, womöglich anders sein…)

    Antworten
  5. hilti

    Ich weiß nicht genau wohin, hier scheints am besten zu passen. Heise hat letztens mit Rainer Ballnus, dem Leiter Stabsstelle Digitalisierung bei der Bremer Bildungsenatorin geredet:
    heise meets…. Schule Digital – was muss noch passieren? https://heise.de/-6216361

    Die Kernaussagen aus den 30 Minuten stehen auch im Text.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Franz Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert