SSP058 Unterricht mit dem iPad

Wir sprechen darüber wie Christoph mit seinen iPadklassen arbeitet, was so die digitalen Bücher hergeben, und wo die eine oder andere Schwierigkeit in diesem ganzen Bereich ist.

3 Gedanken zu „SSP058 Unterricht mit dem iPad

  1. Axel

    Versteh ich das richtig? Eure Schüler schreiben handschriftlich auf dem iPad? Wozu dann eigentlich die Teile? Dann kann man das ja auch gleich alles schön analog mit Stift und Hefter machen! Vielleicht bin ich da auch zu altmodisch und konservativ – aber ihr habt mir im gesamten Podcast keinen echten Mehrwert für iPads erzählt. Vielleicht geht die Organisation etwas einfacher, aber für die Schüler ist das doch egal, ob sie in einen Hefter schreiben oder auf einen iPad?

    Ich bin froh, dass unsere Tochter in unsere sächsischen Kleinstadt noch rein analog eingestellte Lehrer haben. Uns hat es ja damals auch nicht geschadet, ganz im Gegenteil sogar.

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    1. Thomas Beitragsautor

      Ich versuche mal eine Antwort. Mehrwert ist subjektiv. Es gibt Didaktiker da draußen, die hätten dich jetzt schon geköpft. (Und dann deine Frage nicht beantworten können, deswegen sind die so aggressiv.) Die Schülerschaft sieht im iPad ihren Hefter. Das Leben spielt sich also in diesem digitalen Gerät ab. Ich muss nur noch das mitnehmen und fertig. Ich gehe mit meinem Laptop ganz genauso um. Ich musste vor einiger Zeit eine Woche ohne Rechner auskommen, nur mit einem iPad, es war die Hölle. Ich habe keinen physischen Ordner mit allen meine Unterrichtsvorbereitungen. Der ist viel zu unflexibel. Also lebe und arbeite ich da vollkommen digital. Die Schülerschaft tut das auch. Wenn du, wie Christoph, alles mit iPads versorgt hast, erleichtert sich für alle Menschen die Dokumentenhaltung. Ich habe letztens erst meiner Schülerschaft zugesehen, wie sie versucht haben in ihren physischen und digitalen Unterlagen etwas zu finden. Das ist als Kulturtechnik tot bis untot. Junge Menschen arbeiten so nicht. Für die und viele Kolleg*innen ist schon mein Umgang mit Daten (mehrere verschieden strukturierte Programme mit Tagging und so weiter) Hexenwerk.

      Hinzu kommt, dass für verschiedene Arten von Arbeiten verschiedene Techniken notwendig sind. Rechnen ist immer noch handschriftlich am einfachsten. Viele Menschen glauben, dass handschriftliche Notizen einfacher sind. (Ich nicht, aber dann ich hab ne furchtbare Handschrift.) Gleichzeitig ist Tastaturschreiben für Englisch zum Beispiel besser, weil man mit digitalen Dokumenten viel besser arbeiten kann. Das iPad bietet beide Modi. Ich kann Aufgaben aus dem Mathematikunterricht nicht wirklich sinnvoll auf diesem Laptop mit dem ich schreibe lösen. Die Kolleg*innen in dem Bereich benutzen alle etwas, das eine Stifteingabe ermöglicht. Sei es eine Tafel oder ein Tabletcomputer irgendeiner Art, wobei ich beim Tablet halt meine Arbeit speichern und dann fortführen kann, da also einen Vorteil habe.

      Für Schulen ist eine einheitliche digitale Ausstattung eine Möglichkeit dem Wildwuchs digitaler Geräte und Formate vorzubeugen und damit allen Beteiligten Arbeit zu sparen.

      Ich denke nicht, dass die Lehrer rein analog eingestellt sind. Niemand von denen schreibt ihre Arbeitsblätter auf der Schreibmaschine und kopiert sie dann mit einem Matrizendrucker. Die Frage ist hier immer Alter. Christoph und ich unterrichten an beruflichen Schulen, Menschen, die mindestens 16 Jahre alt sind, und an die wir eine Eigenständigkeitserwartung haben. Diese würde ich an Schüler*innen der Sekundarstufe I nicht so weitergeben.

      Der Umgang mit digitalen Medien sollte allerdings schulisch begleitet werden. Er wird passieren, weil die Welt, in der wir jetzt schon leben, ohne digitale Medien nicht mehr zugänglich ist. Egal was man davon so hält, aber der Begriff digital native ist definitiv dahingehend richtig, dass alle Menschen, die heute aufwachsen um diese Geräte herum und mit ihnen aufwachsen. Wenn Schule sich also nicht damit beschäftigt, dann schadet das sehr wohl, denn die Gesellschaft hat sich geändert. Oder einfacher gefragt: hast du im Alter deiner Tochter schon Podcasts heruntergeladen und dann auf Website kommentiert? Wenn nein, dann liegt das daran, dass es diese Möglichkeit noch nicht gab, und wir deine und ihre Sozialisation also nicht vergleichen können. Wenn ja, dann wäre die Frage, warum wir sie bei der Erforschung und Benutzung dieser Kulturtechnik allein lassen sollten. Immerhin haben wir als Eltern und Lehrkräfte eine Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen.

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